Im alltäglichen Sprachgebrauch spricht man von Märkten und Marktplätzen, die zwei Arenen des Handels sind. Marktplätze sind seit Jahrtausenden zentrale Orte des Handels. Früher lagen sie im Herzen von Städten und waren nicht nur Schauplatz wirtschaftlicher Transaktionen, sondern auch Treffpunkt für gesellschaftliches Leben, Politik und Austausch. Heute hat sich der Handel stark verändert: Viele Transaktionen finden nicht mehr an physischen Orten, sondern online statt.
Dieses Projekt untersucht, wie Handel auf Marktplätzen – analog wie online – funktioniert. Auch wenn moderne Märkte und Online-Handel scheinbar den klassischen Marktplatz abgelöst haben, wird davon ausgegangen, dass zwischen traditionellen Marktplätzen und heutigen digitalen Marktplätzen eine historische Linie besteht.
Eine zentrale Annahme des Projekts ist es, digitaler Handel als (Online-)Marktplätze zu verstehen. Zwar sind Marktplätze organisiert, doch nicht alle Prozesse auf ihnen sind das Ergebnis bewusster Organisation. Vieles entsteht durch Interaktion: durch Praktiken, Normen und Rituale, die sich im Rahmen des Handels herausbilden.
Auf Grundlage organisationstheoretischem und wirtschaftssoziologischem Wissen über Märkte analysiert das Projekt die Entstehung und Funktionsweise von Marktplätzen in analogen und digitalen Kontexten. Im Fokus stehen dabei die Handelsbedingungen – also die Praktiken, Normen und Rituale, die definieren, wie gehandelt wird und was gehandelt werden kann. Untersucht werden verschiedenste Marktplätze mit hauptsächlich qualitativen Methoden.
Im Rahmen des Projektes wir das Oxford Handbook of Marketplaces vom Projektteam editiert. Der Sammelband bringt verschiedenste Perspektiven auf digitale und analoge Marktplätze zusammen und erscheint bei Oxford University Press.
Ordentlicher Professor für Soziologie
Assoziierter Professor für Lateinamerikastudien
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Wissenschaftlicher Mitarbeiter